Carmen Thönes-Könemund |Ärztliche Psychotherapeutin, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie in Düsseldorf
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Anmerkung zu den Erläuterungen:
Ich habe versucht, die einzelnen Krankheitsbilder, die in der Praxis behandelt werden, zu beschreiben. Dabei habe ich mich bemüht die Symptome und Krankheitsbilder möglichst allgemein verständlich zu beschreiben ohne aber den Anspruch auf Vollständigkeit zu haben

Essstörungen (Anorexie, Bulemie)

Die wichtigsten Essstörungen sind die Magersucht (Anorexie), Ess-Brech-Sucht (Bulimie) und das seelisch bedingte übermäßige Essen ohne zu Erbrechen (Binge-Eating-Disorder).

Allen Formen liegt eine Störung des Körperschemas zugrunde, Störungen der gefühlsmäßigen Selbstwahrnehmung und ein unüberwindliches Gefühl unzulänglich zu sein.

Für die Magersucht sind biologische Faktoren, Einflüsse aus Schule, Medien, Familie, Störungen in der seelischen Entwicklung in der Kindheit und Pubertät, Störungen familiärer Beziehungsmuster sowie chronische belastende Lebensereignisse mit verantwortlich. Es kommt zu einem übermäßig gezügelten Essverhalten, um dem Ideal körperlicher Schlankheit möglichst nahe zu kommen.

Bulimische Patienten sind eher normal gewichtig bis grenzwertig übergewichtig. Das Essen dient aber eher dazu, die traurige Stimmung, innere Leere, Einsamkeit und Verletztheit zuzudecken. Bulimische Patienten essen große Mengen und erbrechen anschließend das Essen. Bei Binge-Eating-Erkrankung wird das Essen nicht erbrochen.

Diese Erkrankungen zeigen eine Nähe zu Suchterkrankungen und sind verknüpft mit Ängsten und Depressionen. Die Störung des Essverhaltens führt zu deutlichen körperlichen Symptomen (Veränderung der Elektrolyte im Blut, Herzrhythmusstörungen, Störungen des Hormonhaushaltes, Zyklusstörungen usw.)

Vor Beginn einer ambulanten Behandlung ist aufgrund der Komplexität der Erkrankung fast immer eine stationäre Therapie notwendig. Ziel der Behandlung ist immer eine Gewichtsnormalisierung und Verbesserung der eigenen Wahrnehmung.

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